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.»Haben Sie Feuer?«Es war auch ein Feuerzeug in der Tasche.Carver hielt die Flamme an ihre Zigarette.Als sie die Luft anzog und der Tabak aufglühte, trafen sich ihre Blicke aus ziemlicher Nähe.Sie sagte nichts, sondern ließ ihn nur die Spannung fühlen, während sie ihn mit ihren irritierenden Augen festhielt.Es vergingen mehrere Sekunden, bis Carver erkannte, dass er eine Grundregel missachtet hatte.Sie waren so nah mit den Köpfen beieinander gewesen, dass sie ihm leicht die Nase hätte blutig hauen können.Er fuhr zurück wie vor einem unsichtbaren Schlag.Sie rührte sich nicht; sie sah ihn weiter an.»Haben Sie noch den Helm?«, fragte er.»Da drüben in den Büschen, bei den Lederklamotten«, antwortete sie und deutete mit dem Kopf auf ein Stück Grün zwischen der Bushaltestelle und dem Kartenhäuschen des Kanalisationsmuseums.»Gut.Wir werden Folgendes tun.Zuerst lassen wir sie glauben, dass sie gewonnen haben.Das heißt, wir bringen uns um, je öffentlicher, desto besser.Also …«Carver erklärte, was er vorhatte und welchen Part sie zu übernehmen hätte.Petrowa nickte ab und zu.Gelegentlich stellte sie auch eine Frage oder schlug eine andere Vorgehensweise vor.Die Feindseligkeit war, wenn auch nur vorerst, aus ihrem Tonfall verschwunden.Sie redete nüchtern, sachlich und zielgerichtet.Am Ende fragte er: »Was halten Sie davon?«»Wir haben denselben Feind.Ihr Plan hat eine gewisse Erfolgschance.Weiter will ich erst mal nicht denken.Ich habe nur noch eine Frage.«»Ja?«»Wie heißen Sie?«»Samuel Carver.Die meisten nennen mich einfach nur Carver.«»Gut.Ich werde meistens Aliks genannt.Da wir uns jetzt besser kennen: Werden Sie mir die Fesseln lösen?«Carver nickte; dann nahm er eine Schere aus derselben Tasche, wo die Plastikhandschellen gewesen waren.Er trat hinter Aliks, nachdem sie von der Wand weggerutscht war, um ihm Platz zu machen.Schließlich hockte er sich hin und zwängte die Schere an ihrem linken Handgelenk zwischen Plastikband und Haut, so dass sie unwillkürlich zusammenzuckte, weil es noch schmerzhafter einschnitt.Nachdem er das Band durchgeschnitten hatte, wiederholte er den Vorgang am anderen Handgelenk.Als er aufstand und vor sie trat, rieb sie sich die Unterarme, um die Durchblutung zu fördern.Schließlich streckte sie ihm eine überraschend zierliche Hand entgegen.Carver schüttelte sie, wie um die Abmachung zu besiegeln.»Nein, Sie Idiot, Sie sollen mir aufhelfen.«Carver lachte nervös auf, und Aliks lächelte ihn an.Zum ersten Mal flackerte ein bisschen Wärme auf, ein Hauch von der Frau, die hinter dieser berechnenden Fassade steckte.Carver zog sie auf die Beine; dann hob er ihre Tasche auf und schlang sie sich um die Schulter.Sie verzog das Gesicht, als sie den Rücken streckte, und fasste sich mit beiden Händen ins Kreuz.»Tut mir leid«, sagte er.»Sie wissen, das ist rein geschäftlich.« Er bedauerte die groben Worte schon, kaum dass er sie ausgesprochen hatte.Ihr kurzes Lachen klang bitter, und als sie ihn ansah, hatten ihre Augen wieder diesen Ausdruck der geprügelten Frau, für die Gewalt nichts Neues ist.»Es ist nie nur geschäftlich«, sagte sie.Dann nahm sie ihren Helm, und gemeinsam gingen sie auf die Alma-Brücke zu.10Nobby Colclough war fünfzehn Jahre lang bei der Hauptstadtpolizei gewesen, bevor er beschlossen hatte, seine Fähigkeiten auf dem privaten Sektor anzubieten.Er war an Überwachungen gewöhnt.So saß er jetzt in einem gewöhnlichen Renault Megane, der in der Rue St.Louis-en-l’Ile parkte, und sah den Passanten zu.Und er wartete.Es war ein Uhr morgens gewesen, als er den Anruf von Max bekommen hatte, dass die Russen unterwegs seien.Ein paar Minuten später sah er sie auf einem blitzenden schwarzen Motorrad.Herr im Himmel! Max hatte nicht erwähnt, dass eine Puppe dabei war.Sie hatte sich den Rock bis zur Hüfte hochgezogen, damit sie rittlings auf dem Motorrad sitzen konnte, und ließ ihn jeden Zentimeter Oberschenkel sehen.Als sie abstieg, blitzte ihr Höschen hervor; dann zog sie den Rock herunter und wackelte dabei ein bisschen mit dem Hintern.Colclough schluckte mühsam.Er wollte wissen, ob das Gesicht so gut war wie der Rest.Schade, dass die blöde Nutte ihren Helm noch auf hatte.Jetzt stieg der Kerl ab, nahm sie bei der Hand und scheuchte sie zur Tür.Die kleinen Dreckskerle konnten es nie erwarten.Na, wenn schon.Der würde gleich ganz anders einen geblasen kriegen.Er sah zu, wie sie ins Haus gingen, dann gab er Bescheid.»Sie sind angekommen«, sagte er.»Bleiben Sie dran«, kam die Stimme vom anderen Ende.»Ich wette, Carver hat seine Zünder knapp eingestellt – er will seine Zielperson in der Wohnung haben, wenn sie hochgeht.Sollte nicht lange dauern.Ist das Licht schon an?«Colclough sah am Haus hinauf.»Nein.Der Dreckskerl schiebt wahrscheinlich noch ’ne schnelle Nummer auf der Treppe.«Er sah zum zweiten Mal nach oben.»Warten Sie, das Licht ist gerade angegangen.Gleich ist es so weit.«Colclough hatte zur Hälfte Recht.Die Wohnung würde gleich hochgehen.Aber Carver und Aliks hatten sich auf der Treppe nicht aufgehalten.Sie waren hinaufgestürmt.Kurz bevor sie in die Wohnung gingen, blieb Carver stehen.Er nahm ihre schwarze Tasche von der Schulter, tastete darin nach irgendwelchen Waffen; dann gab er sie ihr.»Die werden Sie vielleicht brauchen.Denken Sie daran: Wir haben genau sechzig Sekunden.Gehen Sie sofort ins Schlafzimmer, ziehen Sie sich um, schnappen Sie sich, was Sie brauchen und dann raus.Bereit?«Carver öffnete die Tür, ging hinein, schaltete den Alarm aus und machte überall Licht an.Während Aliks ins Schlafzimmer rannte, ging er ins Wohnzimmer, zog die Vorhänge zu und setzte den Helm ab, den er mitten im Zimmer auf den Boden legte.Zwölf Sekunden vorbei.Er schritt zum Bücherregal, schnitt die Lautsprecherkabel durch und warf die Lautsprecher in den Kamin.Die Claymores würden trotzdem losgehen und die Explosion erbringen, die er haben wollte, doch die solide Steinwand des Kaminmantels würde die Druckwelle abfangen und die Streubreite der Kugeln verringern.Die Nachbarn sollten es einigermaßen überleben.Sechsundzwanzig Sekunden.Carver ging zurück in den Flur und rannte plötzlich ins Schlafzimmer.Aliks zog sich soeben das Kleid über, das in ihrer Reisetasche gewesen war.Sie hatte nur einen weißen Slip an, der unterhalb ihres glatten, flachen, hellbraunen Bauches saß.Ihre Brüste waren klein und hübsch und hatten makellose rosigbraune Brustwarzen.Sie hoben sich, als sie die Arme in die Luft reckte und das hellblaue Kleid über ihren Körper floss wie Quecksilber.Carver widmete ihr keinen zweiten Blick.Er ging um das Bett herum, nahm die Claymore von der Wand und schob sie zwischen Kopfende und Matratze, mit der Rückseite zur Matratze, um die Explosion zu schwächen.Neununddreißig Sekunden.Es dauerte drei weitere Sekunden, um ins Bad zu gehen, und noch einmal fünf, um die Bombe aus dem Spülkasten zu reißen, die Sprengkapsel abzumachen und beides in die Jackentaschen zu stecken.Auf dem Rückweg nahm Carver Aliks’ Toilettentäschchen und warf es ihr zu.Aliks bückte sich, um die weißen Leinenslipper anzuziehen [ Pobierz całość w formacie PDF ]